Immer mehr Menschen nehmen Psychopharmaka, darunter auch Medikamente, die gegen Depressionen helfen sollen, also sogenannte Antidepressiva. Dies liege auch daran, wie BR24 vergangenes Jahr berichtete, dass sie «nicht nur gegen Depressionen, sondern auch bei Ängsten oder Zwängen eingesetzt werden. Laut OECD haben sich diese Verschreibungen seit dem Jahr 2000 weltweit fast verdoppelt. Deutschland liegt noch unter dem OECD-Schnitt, aber auch hier steigt die Zahl.»
Anfang 2024 berichtete die New York Times, dass sogar immer mehr Minderjährige Psychopharmaka-Cocktails verschrieben bekämen, und berief sich dabei auf eine Studie.
Dies ist umso bemerkenswerter, um nicht zu sagen bedenklicher, wenn man in Betracht zieht, worauf der Psychiater David Healy seit vielen Jahren hinweist. Ende 2024, als in den USA wieder einmal ein Amoklauf an einer High School stattgefunden hat, bei dem ein 14-Jähriger vier Menschen erschossen hat, warnte Healy erneut: Antidepressiva könnten «aggressiv und sogar mordlüstern machen».
In vergleichbarer Weise äußerte sich Joanna Moncrieff 2022 im Interview mit TTV und TN. Der Psychiatrie-Professorin zufolge ist ihr «Schadenspotenzial wie das von Drogen». Zudem sei das Serotonin-Dogma zu Antidepressiva und insbesondere zu SSRIs (Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer), dem zufolge Depressionen durch einen niedrigen Serotoninspiegel verursacht werden, «haltlos».
Dazu schreibt Sayer Ji, Gründer von Greenmedinfo, in einem aktuellen Substack-Beitrag:
«Jahrzehntelang wurde Depression fälschlicherweise als Krankheit dargestellt, die durch ein ‹chemisches Ungleichgewicht›, insbesondere einen niedrigen Serotoninspiegel, verursacht wurde. Diese Monoamin-Hypothese hat den explosionsartigen Anstieg von SSRIs und anderen Antidepressiva untermauert, obwohl sie auf unbegründeten, veralteten und vereinfachenden wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht.
Die Serotonintheorie ist nicht nur fehlerhaft – sie ist intellektuell völlig haltlos.»
Der Beitrag von Ji trägt den Titel «SSRI-Schockwelle: Neue Studie bringt Antidepressiva mit schnellerem kognitiven Abbau, Knochenbrüchen und frühem Tod in Verbindung». Die Autoren dieser Arbeit aus Schweden schreiben:
«In dieser Kohortenstudie war die aktuelle Einnahme von Antidepressiva mit einem schnelleren kognitiven Abbau verbunden. Zudem waren höhere SSRI-Dosen mit einem höheren Risiko für schwere Demenz, Frakturen und Gesamtmortalität verbunden.»
Angesichts der «vernichtenden Daten», die diese Studie in Bezug auf SSRIs wie Escitalopram, Sertralin und Citalopram zutage gefördert habe, sollte man, so Ji, eigentlich erwarten, dass umfassende Reformen eingeleitet würden. Doch das geschehe bedauerlicherweise nicht, wie Ji erläutert:
«Warum? Weil unser aktuelles psychiatrisches System auf einer chemisch völlig hoffnungslosen Hypothese basiert – der Monoamin-Serotonin-Theorie der Depression –, von der sich selbst die etablierte Psychiatrie langsam abwendet.»
Ji macht auch darauf aufmerksam, dass SSRIs nachweislich neurotoxische Wirkungen hätten, darunter:
- Störung der Neurogenese und Plastizität
- Schädigung der Mitochondrienfunktion
- Unterdrückung der Melatoninproduktion und Verkalkung der Zirbeldrüse, insbesondere bei fluorierten Verbindungen wie Fluoxetin (Prozac)
«Selbst wenn SSRIs Demenz nicht auslösen – es gibt immer natürliche Lösungen»
«Wie kann ein Medikament, das Ihre Zirbeldrüse beeinträchtigt – den endokrinen Sitz Ihrer zirkadianen, hormonellen und wohl auch spirituellen Kohärenz – als therapeutisch angesehen werden?», wundert sich Ji. Und er geht sogar noch weiter und fragt auch:
«Handelt es sich tatsächlich um Demenz oder um eine medikamenteninduzierte kognitive Beeinträchtigung? Es geht hier nicht nur um Nebenwirkungen – es ist eine diagnostische Krise. Der frühere Bericht von GreenMedInfo ‹7 Erkrankungen, die sich als Demenz tarnen›, zeigte, dass fast 40 Prozent der Demenzdiagnosen falsch sind. Ein erheblicher Teil dieser Fehldiagnosen könnte auf medikamentenbedingten kognitiven Abbau zurückzuführen sein, insbesondere durch SSRIs und andere Psychopharmaka.»
Ärzte und Pflegekräfte müssen anfangen, sich folgende Fragen zu stellen:
- Ist der Demenzdiagnose eine Einnahme von Antidepressiva vorausgegangen?
- Haben sich die kognitiven Symptome nach Beginn der Einnahme von SSRIs oder nach einer Dosiserhöhung verschlechtert?
- Wurden natürliche Entzugs- oder Entgiftungsversuche unternommen?
Wenn medikamenteninduzierte Symptome mit einer neurodegenerativen Erkrankung verwechselt würden, bestehe die wahre Tragödie darin, dass der Patient abgeschrieben statt geheilt werde, gibt Ji weiter zu bedenken.
«Selbst wenn echte, nicht durch Medikamente verursachte demenzähnliche Symptome auftreten, gibt es immer natürliche Lösungen.»
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